Schutz gegen Elementarschäden: Minister Peter Hauk sieht Frankreich als Inspiration für Deutschland

Am heutigen Mittwoch empfing das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V. (ZEV) neben dem baden-württembergischen Verbraucherschutzminister Peter Hauk auch Staatssekretärin Sabine Kurtz sowie weitere Mitglieder der CDU-Fraktion des baden-württembergischen Landtags. Das Programm reichte von einer Vorstellung der Verbraucherschutztätigkeiten des Vereins und dessen Aufgaben bis hin zu einer Gesprächsrunde zum französischen Versicherungsschutz gegen Naturkatastrophen.

Mit der Arbeit des ZEV ist Peter Hauk bereits vertraut. Schließlich ist das Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) ein wichtiger Finanzpartner des Vereins.

Laut ZEV-Vorstand Christian Tiriou arbeiten ZEV und MLR auch beim Blick ins französische Nachbarland, um von den Best Practices zu lernen, Hand in Hand. So hatten der Verbraucherschutzminister und Jakob Thevis, zweiter Vorstand des ZEV, bereits vor dem Publikum der 30-Jahr-Feier des Vereins im letzten Jahr einen informativen Austausch zur Elementarschadenversicherung.

Gesprochen wurde, wie so oft bei diesem Thema, über das Ahrtal und wie der deutsche Staat letztendlich für die Kosten eingesprungen ist. Auf die Frage, wie solchen Situationen in Zukunft begegnet werden soll, äußerte sich Minister Hauk: „Die adäquate Antwort ist eine Versicherungspflicht für alle.

Mit einer Versicherungsdichte von mehr als 90 Prozent ist Baden-Württemberg gut gegen Elementarschäden abgedeckt. Doch Minister Hauk sieht noch viel Verbesserungspotential für das deutsche System, und zwar durch einen Rückversicherer, bei dem auch der Staat beteiligt ist. Genau diesen gibt es nämlich im französischen System der Elementarschadenversicherung, und zwar in Form einer Kooperation von öffentlicher Hand und privater Wirtschaft. Erst durch diese Absicherung können Versicherungsunternehmen des Nachbarlands ihre eigenen Risiken kalkulieren und auch in stark gefährdeten Gebieten Verträge anbieten, ohne die eigene Existenz aufs Spiel zu setzen.

Anders als in Deutschland, funktioniert das französische System zudem ohne Risikobewertung. Durch ein solidarisches System werden dort, nach Anerkennung des Ereignisses als Naturkatastrophe, alle Versicherungsnehmenden in Hinblick auf Elementarschäden gleichbehandelt. Eine ähnliche Lösung in Deutschland würde selbst im gut versicherten Baden-Württemberg zu günstigeren Versicherungsprämien führen.