Immobilien: energetische Sanierung und staatliche Unterstützung in Frankreich

Sich für das Klima und die Umwelt engagieren und dabei auch noch Geld sparen und die Lebensqualität verbessern?
Das alles verspricht die energetische Sanierung des Hauses. Doch was ist das genau und wie geht man in Frankreich vor? 
Die Antworten in unserem Artikel.

Das Wichtigste auf einen Blick

Frankreich verfolgt bei der finanziellen Förderung von energetischen Renovierungsarbeiten die Strategie: „Je niedriger das Einkommen, desto höher die Förderung“. Um das Einkommen zu messen, wird die Steuerzahlung eingesehen. Deshalb bekommt man manche finanziellen Hilfen nur, wenn man in Frankreich steuerlich ansässig ist.

Doch keine Sorge. Viele Hilfen sind unabhängig von dem Staat, in dem man Steuern zahlt. Und manche können sogar für vermietete Immobilien beantragt werden.

Hier ein Überblick:

Nur für in Frankreich steuerlich ansässige EigentümerFür alle
MaPrimeRénov’ Certificats d’Economies d’Energie (CEE)
MaPrimeRénov' Sérénité (nur für einkommensschwache Eigentümer)Zinsloser Kredit „éco-prêt à taux zéro“ (Eco-PTZ)
Energiescheck: „chèque énergie“ (nur für einkommensschwache Eigentümer)Minderung der Mehrwertsteuer 
 Weitere steuerliche Vorteile (u. A. Grundsteuer)
 Lokale finanzielle Unterstützung

 

Energetische Sanierung: Klimawandel bekämpfen, Energiekosten senken und Lebensqualität verbessern

Warum ist energetische Sanierung wichtig?

In Frankreich ist die Bauindustrie der Bereich mit den zweithöchsten Treibhausgas-Emissionen. Auf ihn allein entfallen 25 % der CO2-Emissionen und 44% des Endenergieverbrauchs. Daher ist der Gebäudesektor entscheidend für die Erreichung der CO2-Neutralität.

Noch heute sind in Frankreich fast 5 Millionen Wohnungen besonders schlecht isoliert ("passoires énergétiques") und 3 Millionen Haushalte haben Schwierigkeiten, ihre Heizkostenrechnung zu bezahlen.

Durch die Durchführung von energetischen Sanierungsarbeiten wird konkret etwas für das Klima getan. Zudem wird die Lebensqualität verbessert und Energierechnungen werden gesenkt. Deshalb wird die energetische Sanierung von privaten und öffentlichen Gebäuden vom französischen Staat durch Finanzierungsmöglichkeiten gefördert – zum Beispiel im Rahmen des französischen Konjunkturprogramms von 2020-2022 "France Relance", für den 6,7 Milliarden bereitgestellt wurden.

Frankreich und Deutschland verfolgen im Gebäudesektor langfristig ähnliche Zielsetzungen im Sinne eines vollständig bzw. nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050. Trotz ähnlicher Zielsetzungen gibt es allerdings Unterschiede in der Gestaltung der Förderstrategien. Dies liegt teilweise daran, dass es in Frankreich mehr denkmalgeschützte Fassaden gibt, die nicht komplett saniert werden können, dass in Frankreich viel Strom durch Atomenergie erzeugt wird, und dass in Deutschland mehr Menschen Mieter sind als in Frankreich – hat aber auch kulturelle Gründe. So wird beispielsweise für Raumwärme in beiden Ländern zum großen Teil Gas genutzt, in Frankreich aber auch viel Strom, während in Deutschland eher Öl genutzt wird.

1974 führte Frankreich Maßnahmen zur Förderung energieeffizienterer Gebäude ein. Im Jahr 2007 hat sich Frankreich das Ziel gesetzt, seine Treibhausgasemissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um das Vierfache zu reduzieren, insbesondere durch folgende Maßnahmen:

  • Alle Gebäude, die nach 2020 gebaut werden, sollen mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen;
  • Alle bestehende Gebäude sollen zum frühestmöglichen Zeitpunkt massiv renoviert werden und ein sehr hohes Energieeffizienzniveau erreichen.

Die neueste Regelung ist ein Gesetz von 2020, die „Réglementation environnementale RE2020“. Diese Regelung zielt auf eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz und eine Senkung des Energieverbrauchs neuer Gebäude ab. Sie stellt bei allen Gebäuden die Bedeutung der Isolierung in den Mittelpunkt. Zudem sollen die Auswirkungen von Neubauten auf das Klima, unter Berücksichtigung aller Emissionen des Gebäudes während seines gesamten Lebenszyklus (von der Bauphase bis hin zum Abriss), verringert werden. Schließlich sollen Gebäude Hitzewellen, die aufgrund des Klimawandels häufiger und intensiver auftreten werden, besser standhalten.

Ihnen als Eigentümer bietet die energetische Sanierung Ihrer Immobilie die Möglichkeit – neben der Minimierung Ihres CO2-Fußabdrucks – Ihre Heizkostenrechnung zu senken. Laut Ademe (frz. Agentur für den ökologischen Übergang) machen Heizkosten nämlich im Durchschnitt 60 % der Energiekosten eines Haushalts aus.

Was ist energetische Sanierung?

Energetische Sanierung umfasst alle Arten von Arbeiten, die zur Verbesserung der Energieeffizienz Ihres Gebäudes führen und somit die Senkung seines Energieverbrauchs zur Folge haben. Hierzu gehören unter anderem die Dachbodendämmung, der Austausch von Fenstern und der Einbau einer Wärmepumpe.

Ist energetische Sanierung in Frankreich Pflicht?

Nein, es gibt keine Pflicht zur energetischen Sanierung in Frankreich. Allerdings wird sie durch verschiedene Mechanismen initiiert.

Seit dem 1. Januar 2021 ist die Energieeffizienzdiagnose („diagnostic de performance énergétique“ – kurz DPE) für alle Gebäudeeigentümer verpflichtend. Durch die Einstufung eines Gebäudes in die Kategorien A bis G (A ist am energieeffizientesten, G am wenigsten energieeffizient), gibt die DPE Auskunft über die Energieeffizienz dieses Gebäudes. Eigentümer sind dazu verpflichtet, sich dieser Prüfung zu unterziehen, bevor sie ihre Immobilie zur Vermietung oder zum Verkauf anbieten. Vermieter, deren Gebäude eine Energieeffizienz der Stufe F oder G aufweisen, dürfen die Miete nicht erhöhen.

2022 wird die DPE durch ein Energie-audit ergänzt, welches die Mieter über die Energieeffizienz des Gebäudes informiert. Eigentümer, die sich weigern, dieser Verpflichtung nachzukommen, müssen mit einer Geldstrafe zwischen 3.000 € und 15.000 € rechnen.

Weitere Schritte sind zu erwarten, da in Frankreich bis 2050 alle Gebäude den Kriterien des „Niedrigenergiegebäudes“ („bâtiment basse consommation“ – BBC) entsprechen sollen.

Energetische Sanierung – ein Leitfaden: Was muss ich wann tun?

Drei verschiedene Arten von Renovierungsarbeiten werden in der Regel als energetische Sanierung verstanden, sie sollten aber nicht in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Wir stellen Ihnen die Arbeiten, die als energetische Sanierung gelten, in der Reihenfolge vor, in der sie am besten durchzuführen sind.

Isolierungsarbeiten stärken die thermische Hülle Ihres Hauses und begrenzen den Wärmeverlust, deshalb sind sie die kosteneffektivsten energetischen Renovierungsarbeiten. Nebenbei dämmen Isolierungsarbeiten auch Geräusche von draußen und können somit Ihre Lebensqualität noch weiter verbessern. Mehrere Bereiche Ihres Hauses können isoliert werden:

  • Die Isolierung des Dachbodens und des Dachs haben äußerste Priorität, denn bei schlecht isolierten Häusern finden bis zu 30 % der Energieverluste durch das Dach statt.
  • Die Isolierung der Wände verspricht bis zu 25 % weniger Wärmeverlust. Die Isolierung kann entweder von innen oder von außen gemacht werden, wobei die Isolierung von außen als effektiver aber auch teurer gilt.
  • Die Isolierung der Fenster bringt bis zu 15 % weniger Wärmeverlust.
  • Die Isolierung des Bodens erlaubt bis zu 10 % weniger Wärmeverlust. In der Regel werden dafür Isolierplatten an der Decke Ihres Kellers oder Ihrer Garage angebracht. Eine Isolierung kann aber auch unter Ihrem Parkett- oder Fliesenboden verlegt werden.

Es gibt verschiedene Materialien, die zur Isolierung verwendet werden können. Bei der Wahl sollte darauf geachtet werden, wie teuer und wie effizient die Materialien sind. Folgende Optionen stehen Ihnen zur Verfügung:

  • Biobasierte Isolationsmaterialien, ökologische Dämmstoffe wie Kork oder Hanf;
  • mineralische Isolationsmaterialien wie Glasfaserwolle;
  • synthetische Isolationsmaterialien wie Polystyrol.

Um Ihre Energiekosten zu senken, können Sie Ihre alte Heizung durch ein moderneres, leistungsfähigeres, umweltfreundlicheres und vor allem energiesparenderes Gerät ersetzen.

Die folgenden Systeme heizen mit erneuerbaren Energien oder verbrauchen wenig Energie und sollten bei der energetischen Sanierung bevorzugt werden:

  • Der Gas-Brennwertkessel oder die Gasheizung mit Brennwerttechnik (chaudière gaz à condensation): Diese Art von Brennwertkesseln verbrauchen bis zu 20 % weniger als herkömmliche Heizkessel. Sie können auch zur Erzeugung von Warmwasser verwendet werden. Seit 2022 ist es jedoch aufgrund der Umweltvorschriften 2020 (RE 2020) nicht mehr möglich, eine Gasheizung in einer neuen Immobilie zu installieren.
  • Die Wärmepumpe: Wärmepumpen (pompes à chaleur) nutzen erneuerbare Energien (Wasser, Luft oder Erdwärme), um Wärme im Inneren einer Wohnung zu erzeugen. Auf diese Weise fördern sie die Energieeinsparung. Einige Modelle können mit einer Fußbodenheizung gekoppelt werden und so die Heizkörper ersetzen.
  • Der Biomassekessel (chaudière biomasse) oder der Holzofen (poêle à bois): Holz ist eine erneuerbare, umweltfreundliche, leistungsfähige und billige Heizquelle. Holz ist zwar nicht teuer, kann aber viel Platz beanspruchen, weshalb diese Lösung nicht für jeden optimal ist.
  • Der thermodynamische Warmwasserbereiter (chauffe-eau thermodynamique):  Ein thermodynamischer Warmwasserbereiter nutzt die Wärme der Außenluft um das Wasser zu erwärmen und ermöglicht es Ihnen, Ihre Ausgaben für Warmwasser um das Zwei- oder Dreifache zu senken;
  • Der Solarwarmwasserbereiter (chauffe-eau solaire individuel): Ein Solarwarmwasserbereiter ist mit thermischen Sonnenkollektoren ausgestattet und erhitzt das Wasser im Tank mithilfe der Sonnenenergie. Er kann 60 % bis 80 % des Warmwasserbedarfs eines Haushalts decken.

Alternativ zum Austausch des Heizsystems kann auch schon die Installation von Geräten zur Heizungsregulierung energetisch von Vorteil sein. Geräte zur Heizungsregulierung ermöglichen Ihnen eine bessere Kontrolle Ihres Energieverbrauchs und eine Senkung der Heizkosten um bis zu 15 %. Es gibt verschiedene Arten von Systemen:

  • Regulierung durch Intervallprogrammierung (thermostats programmables). Programmierbare oder vernetzte Thermostate ermöglichen es, den Heizverbrauch an Ihren Tagesablauf anzupassen. Auf diese Weise werden Energieverluste vermieden.
  • Thermostatventil (robinet thermostatique). Direkt an Ihrem Heizkörper angebracht, ermöglicht Ihnen das Thermostatventil, die Temperatur des Raumes, in dem es sich befindet, zu kontrollieren und anzupassen.
  • Außentemperaturfühler (sonde extérieure de température). Diese Vorrichtung ermöglicht es, die Heizung vorausschauend zu steuern und zu regulieren, indem sie Schwankungen der Außentemperatur berücksichtigt. In der Regel ist sie mit einem Thermostat gekoppelt.
  • Heizgeräte, wie z. B. Heizkessel, Warmwasserbereiter oder Heizkörper, die digital aus der Ferne gesteuert werden können (équipements de chauffage connectés).

In ein renoviertes und gut isoliertes Haus dringt weniger Außenluft ein. Um also den Luftaustausch zu gewährleisten, sollten Ihre Renovierungsarbeiten mit der Installation von Lüftungsgeräten gekoppelt werden. Dadurch wird die Qualität der Luft in Ihrer Wohnung verbessert. Zudem sparen Sie so auch Energie, denn verbrauchte Luft neigt dazu, feuchter und somit weniger leicht erwärmbar zu sein. Außerdem kann zu viel Feuchtigkeit zu Schimmel- und Pilzbildung führen. Für die Gesundheit kann dies Folgen haben und zu Atembeschwerden führen, insbesondere bei Asthmatikern.

In der Regel wird der Einbau eines mechanischen Lüftungssystems empfohlen. Das nennt sich in Frankreich „VMC“ (ventilation mécanique contrôlée). Es gibt zwei Arten von „VMC“:

  • Beim „VMC simple flux“ wird die verbrauchte Luft aus Ihrer Wohnung abgesaugt und über Lufteinlässe (die sich in der Regel an den Fenstern befinden) neue Luft zugeführt.
  • Die "VMC double flux“ funktioniert auf die gleiche Weise, außer dass sie zusätzlich die von außen kommenden Luftströme vorwärmt, bevor sie sich in Ihrer Wohnung verteilen. Wenn Ihre Wohnung gut isoliert ist, können Sie mit diesem System viel Energie sparen.

Finanzielle Unterstützung vom Staat für energetische Sanierungsarbeiten

Die Kosten für eine energetische Sanierung können recht hoch sein. Um Privatpersonen trotzdem dazu zu ermutigen, haben die staatlichen Behörden zahlreiche finanzielle Hilfen eingeführt.

Während in Deutschland der Grundsatz „Je ambitionierter das Vorhaben, desto höher die Förderung“ gilt, verfolgt Frankreich eine etwas andere Förderstrategie: „Je niedriger das Einkommen, desto höher die Förderung“.

Zudem hängt in Frankreich die Vergabe von Fördermitteln i. d. R. nicht von dem Erreichen eines Gebäudestandards ab, sondern von der Umsetzung der Maßnahmen. In Deutschland hingegen sind viele KfW und teils regionale Fördermittel an das Erreichen eines Standards gebunden (KfW-Effizienzhaus Neubau und Bestand).

Die Förderangebote sind vielfach miteinander kombinierbar. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Förderprogramme ist, dass die Effizienzmaßnahmen durch ein zertifiziertes Unternehmen durchgeführt werden (RGE).

Ansprechpartner: Die Rolle von France Rénov’ und von der ANAH

Seit 1. Januar 2022 gibt es ein neues Förderprogramm mit dem Namen "France Rénov'". Es handelt sich um die zentrale Anlaufstelle für alle energetischen Renovierungsarbeiten. Diese vereint die ehemaligen Beratungsstellen "FAIRE" und die "Points Rénovation Information". Sie besteht in Partnerschaft mit den lokalen Gebietskörperschaften.

Hier erhält man als Privatperson eine kostenlose persönliche Begleitung von einem "Conseiller France Rénov‘“ und/oder einem "Mon Accompagnateur France Rénov'" von der Besichtigung der Wohnung bis zur Fertigstellung der Renovierungsarbeiten.
 

Gut zu wissen: In Frankreich ist die Durchführung einer Expertise keine Pflicht. Wenn Sie sich bei France Rénov‘ registrieren, ist es Teil der Prozedur, dass ein Mitarbeitender von France Rénov‘ kostenlos zu Ihnen kommt und sich das zu renovierende Haus anschaut. Beauftragen Sie jedoch privat einen Experten, werden die entsprechenden Kosten nicht vom Staat bezahlt.


Auf der Website von France Rénov‘ finden Sie Kontakte von Beratern und mehr Informationen zu finanziellen Hilfen.

Zudem findet man hier Handwerker und andere Professionelle, die „RGE“ (Reconnu Garant de l’Environnement – anerkannt als Garant der Umwelt) zertifiziert und somit berechtigt sind, energetische Renovierungsarbeiten durchzuführen.

Die Berater von France Rénov' informieren über nationale und lokale Finanzhilfen, z. B. die finanzielle Unterstützung "MaPrimeRénov'".
 

Achtung! Wer France Rénov‘ anrufen möchte, tut dies besser von Frankreich aus. Denn aus Deutschland funktioniert die Telefonnummer nicht.


Einige finanzielle Hilfen werden auch von der ANAH angeboten: Auf der Internetseite der ANAH kann man sich erkundigen, welche Hilfen dieses Organismus man in Anspruch nehmen kann.

Was ist die ANAH? Die Nationale Agentur für Wohnungswesen (agence nationale de l'habitat – kurz ANAH) ist eine öffentliche Einrichtung, die mehreren Ministerien untersteht und deren Aufgabe die Verbesserung des privaten Wohnungsbestands in Frankreich ist. Durch verschiedene finanzielle Hilfen fördert die ANAH energetische Sanierungsarbeiten.

Folgende finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten werden Ihnen in Frankreich für energetische Renovierungsarbeiten zur Verfügung gestellt:

Diese finanzielle Hilfe entstand aus der Zusammenführung von zwei anderen finanziellen Hilfen für energetische Renovierungsarbeiten: die Steuergutschrift (Crédit d'impôt pour la transition énergétique (CITE)) und "Habiter Mieux Agilité".

Neuerdings richtet sie sich an alle Haushalte, unabhängig vom Einkommen, und auch an „copropriétés“ (Eigentümergemeinschaften – ein Gebäude gehört mehreren Eigentümern) und an Vermieter.

Die Höhe der Summe der MaPrimeRénov' variiert je nach Einkommen, Wohnort und Art der durchgeführten Arbeiten. Die finanzielle Unterstützung kann für bestimmte Arten von Arbeiten bis zu 10.000 € betragen und ist auf 20.000 € über einen Zeitraum von fünf Jahren begrenzt. Dieser Zuschuss erfolgt in Form einer festen Prämie, die von der Art der durchgeführten Arbeiten abhängt, und kann bis zu 90 % der Ausgaben decken!

Die MaPrimeRénov‘ kann für viele verschiedene Arten von energetischen Sanierungsarbeiten erhalten werden, z.B. Isolierung oder Ersetzen der Heizung. Allerdings kann man für die Installation von Photovoltaik nicht von dieser Hilfe profitieren!

Welche Bedingungen muss ich erfüllen, um MaPrimeRénov‘ zu erhalten?

  • ich bin Eigentümer der zu renovierenden Immobilie
  • die Immobilie ist entweder mein Hauptwohnsitz oder eine vermietete Immobilie (Achtung! Zweitwohnsitz ausgeschlossen!)
  • ich zahle meine Steuern in Frankreich
  • die Immobilie wurde je nach geplanten Bauarbeiten vor über 15 bzw. 12 Jahren gebaut
  • was die Glasflächen betrifft, müssen die Fenster mit Einfachverglasung durch solche mit Doppelverglasung ersetzt werden, um die MaPrimeRénov' in Anspruch nehmen zu können

 

Was muss ich tun, um die finanzielle Hilfe „MaPrimeRénov‘“ zu beantragen?

  1. ich registriere mich auf der Webseite www.maprimerenov.gouv.fr
     
  2. ich lasse einen Kostenvoranschlag für die Arbeiten von einem RGE-Handwerker (Reconnu garant de l'environnement) erstellen.
     
  3. ich stelle eine Anfrage auf eine finanzielle Hilfe auf der Website maprimerenov.gouv.fr; Achtung! Die Anfrage muss auf jeden Fall vor Beginn der Bauarbeiten gestellt werden!
     
  4. ein Experte schaut sich das Projekt an und sagt mir, welche Summe ich erhalten darf.
     
  5. ich lasse die Renovierungsarbeiten von einem RGE-Zertifizierten Handwerker durchführen.
     
  6. ich beantrage die Zahlung der finanziellen Hilfe MaPrimeRénov‘ und eventuell ebenfalls der finanziellen Hilfe „Certificats d’économies d’énergie (CEE)“ (Siehe unten)
     
  7. ich registriere die Rechnungen online.
     
  8. ich erhalte das Geld per Banküberweisung auf meinem Konto.


Wenn Sie MaPrimeRénov‘ erhalten, ist es möglich zusätzlich die finanzielle Hilfe „Certificats d’économies d’énergie (CEE)“ und lokale finanzielle Hilfen (siehe unten) zu beantragen. Diese weiteren Hilfen können von Ihnen auch dann beantragt werden, wenn Sie in Deutschland oder anderswo Ihre Steuern zahlen oder wenn die Immobilie in Frankreich bloß Ihr Zweitwohnsitz ist.

Hierbei handelt es sich um eine finanzielle Hilfe der Nationalen Agentur für Wohnungswesen (ANAH) für einkommensschwache Eigentümer. Seit 1. Januar 2022 ersetzt sie das Programm "Habiter Mieux Sérénité". Der Zuschuss wird für Renovierungsarbeiten gewährt, die mindestens 35 % mehr Energieeffizienz bewirken, ist also eher für Eigentümer bestimmt, die gleich mehrere Arten von energetischen Sanierungsarbeiten durchführen möchten.

Wieviel? Bis zu 15.000 €.

Welche Bedingungen muss ich erfüllen, um MaPrimeRénov‘ Sérénité zu erhalten?

  • ich bin Eigentümer der zu renovierenden Immobilie
  • die Immobilie ist mein Hauptwohnsitz (Achtung! Zweitwohnsitz ausgeschlossen!)
  • ich zahle meine Steuern in Frankreich
  • die Immobilie wurde vor über 15 Jahren gebaut
  • ich habe keinen éco-prêt à taux zéro (zinsloses Öko-Darlehen) beantragt, um meine Immobilie zu kaufen und auch keine Sozialwohnung (HLM) in den letzten 5 Jahren gekauft
  • ich verfüge über ein niedriges Einkommen
  • die Renovierungsarbeiten bewirken mindestens 35% mehr Energieeffizienz

Die MaPrimeRénov‘ Sérénité kann für viele verschiedene Arten von energetischen Sanierungsarbeiten erhalten werden, z.B. Isolierung (Fenster, Wände, Dachboden) oder Ersetzen der Heizung. Allerdings kann man für die Installation von Photovoltaik nicht von dieser Hilfe profitieren!

Wenn Sie MaPrimeRénov‘ Sérénité erhalten, haben Sie kein Recht dazu, zusätzlich MaPrimeRénov‘ zu beantragen. Allerdings können Sie zusätzlich den éco-prêt à taux zéro, den chèque énergie und natürlich die Minderung der MwSt (TVA) beantragen (siehe unten).

Was muss ich tun, um die finanzielle Hilfe „MaPrimeRénov‘ Sérénité“ zu beantragen?

Seit dem 1. Januar 2023 müssen Eigentümer die Dienste eines zugelassenen Sanierungsbegleiters (Mon Accompagnateur Rénov’) in Anspruch nehmen, um MaPrimeRénov‘ Sérénité beantragen zu können. Diese Begleitung soll von der Planung über die Beantragung der Finanzhilfen bis hin zur Durchführung der Arbeiten laufen.

Wenden Sie sich an einen Berater von France Rénov', um einen solchen Sanierungsberater zu finden.

 

Um diese finanzielle Hilfe zu beantragen, müssen Sie sich an Ihren Stromanbieter (z. B. EDF, Engie, Total, Enercoop…) wenden. Dieser kann dann ein CEE-Zertifikat (Certificat d’Economie d’Energie) ausstellen, damit Sie finanzielle Hilfen für Ihre energetischen Renovierungsarbeiten erhalten. Voraussetzung ist dabei, dass Sie die Renovierungsarbeiten von einem RGE-zertifizierten Handwerker durchführen lassen.

Diese finanzielle Hilfe kann auch für Ihren Zweitwohnsitz beantragt werden. Sie ist einkommensunabhängig und damit auch für Personen verfügbar, die nicht in Frankreich Steuern zahlen.

Ihr Ansprechpartner ist hier zusätzlich zu Ihrem Stromanbieter France Rénov‘.

Durch den „éco-prêt à taux zéro“ (Eco-PTZ) können Eigentümer (auch für vermietete Immobilien) und Eigentümergemeinschaften von Wohngebäuden bis zu 50.000 € als zinslosen Kredit aufnehmen (der Staat zahlt die Zinsen), um energetische Sanierungsarbeiten zu finanzieren. Das Kreditvolumen richtet sich nach der Sanierungstiefe. Der Kredit muss innerhalb von 20 Jahren zurückgezahlt werden.

Achtung: Man kann ihn nicht bei allen Banken beantragen, informieren Sie sich bei Ihrer Bank!

Hierbei handelt es sich um eine finanzielle Hilfe für einkommensschwache Haushalte. Der „chèque énergie“ (zwischen 48 € und 277 €) ist eine besondere Art von Scheck, der es Ihnen erlaubt, einen RGE-anerkannten Handwerker zu bezahlen oder Energiekosten für Ihren Haushalt zu begleichen. Dies gilt auch für Haushalte in Neubauten.

Der Scheck wird per Post zugesendet und muss daraufhin innerhalb eines Jahres verwenden werden.

Bei energetischen Sanierungsarbeiten wird vom Handwerker automatisch eine ermäßigte Mehrwertsteuer berechnet. Statt 20 % beträgt die MwSt. bloß 10 % (Kauf von Zement, Farbe, Fenster usw.) oder gar 5,5 % (bestimmte Heizkessel oder Heizungsregelungsgeräte z. B.). Dies gilt für den Haupt- und Nebenwohnsitz und bei allen Handwerkern, unabhängig davon, ob sie RGE-zertifiziert sind oder nicht. Die einzige Bedingung für die Minderung ist, dass die gekauften Produkte für energetische Sanierungsarbeiten verwendet werden.

Die Denormandie-Steuerermäßigung erlaubt es Privatpersonen, die eine renovierungsbedürftige Wohnung in bestimmten Stadtvierteln kaufen, eine Senkung der Einkommenssteuer zu erhalten. Die Renovierungsarbeiten müssen mindestens 25 % des Preises der gekauften Wohnung ausmachen. Die gekaufte und renovierte Wohnung muss sich in einer der Städte befinden, die vom Programm "Action coeur de ville" profitieren.

Einige Gebietskörperschaften (Gemeinden, Departements usw.) befreien Haushalte, die energetische Sanierungsarbeiten durchführen, vorübergehend von der Grundsteuer (taxe foncière). Die Befreiung kann vollständig oder teilweise erfolgen.

Es gibt auch zahlreiche lokale Fördermittel, um die Energieeffizienz Ihrer Immobilie zu verbessern. Diese sind auch häufig mit einer nationalen Förderung kombinierbar. Um die von Ihrer Region oder Gemeinde angebotenen Hilfen zu finden, können Sie sich entweder an das Rathaus (mairie) wenden, oder online mithilfe des Tools der „Agence nationale pour l'information sur le logement“ (ANIL), welches diese Hilfen für das gesamte Land auflistet.

Hier können Sie durch das Klicken auf das Département und Eingeben der Stadt, in denen sich Ihre Immobilie befindet, erfahren, welche finanzielle Unterstützung Sie für energetische Sanierungsarbeiten beantragen können.

Eine Kumulierung von Beihilfen ist möglich

 

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