Mehr Schutz, weniger Kosten: Die französische Elementarschadenversicherung gehört in jedes Wahlprogramm
Der anstehende Wahlkampf bietet die Chance, ein solidarisches Versicherungssystem für Elementarschäden in die Agenda aufzunehmen. Jetzt ist es an der Zeit, Verbraucherinnen und Verbraucher effektiv zu schützen. Jakob Thevis, stellvertretender Vorstand des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz (ZEV), begrüßt es, dass die CDU dieses Thema in ihrem Wahlprogramm verankert hat. Er fordert einen flächendeckenden und günstigen Versicherungsschutz nach französischem Vorbild.
Das französische Modell der Elementarschadenversicherung: ein unkomplizierter Selbstläufer
Für den Juristen Thevis ist das französische System der Elementarschadenversicherung, das sogenannte CatNat-System, in Deutschland ganz einfach umzusetzen: „Die französische Lösung ist das genaue Gegenteil eines bürokratischen Monsters: keine individuelle Risikobewertung und keine kontrollpflichtige Versicherungspflicht.“
Das französische Erfolgskonzept zusammengefasst in nur fünf Punkten:
- Solidarität: Alle zahlen den gleichen Prozentsatz ein und erhalten die gleichen Garantien. Für durchschnittlich 42 Euro im Jahr sind 98 % der französischen Haushalte gegen Elementarschäden versichert. In Deutschland sind es nur rund 50 %.
- Keine Pflicht: Bei jeder Hausrat- und Gebäudeversicherung muss ein Schutz gegen Elementarschäden enthalten sein. Niemand wird gezwungen, die eigene Immobilie zu versichern. Ein Opt-Out braucht es nicht.
- Rückerversicherung: Trotz geringer Prämien und strikten staatlichen Vorgaben zum Versicherungsumfang können Versicherungsunternehmen Gewinne erzielen. Gleichzeitig sind sie durch einen starken Rückversicherer und den Staat als Garantiegeber gegen zu hohe Verluste abgesichert.
- Kostenpflichtige Staatsgarantie: Der Rückversicherer kann in letzter Instanz auf den französischen Staat als Garantiegeber zurückgreifen. Dafür zahlt er 10,8 % der Prämieneinnahmen an den Staat. Allein dadurch verdient der französische Staat jedes Jahr im dreistelligen Millionenbereich.
- Prävention: Nicht nur Präventionspläne sind im französischen System enthalten. Die Beiträge zum CatNat-System fließen teilweise auch in einen Präventionsfonds. Dieser fördert, bauliche Schutzmaßnahmen bis hin zu Umsiedlungen.
Aufruf an die deutsche Politik
Das französische CatNat-System kann in Deutschland alle glücklich machen. Ein Modell, das in jedes Wahlprogramm passt: sozial gerecht, wirtschaftlich effizient und staatstragend. In 42 Jahren sind nur ein einziges Mal französische Steuergelder in das System geflossen. Diese 263 Millionen Euro stehen im starken Kontrast zu den 30 Milliarden für das Ahrtal.
Der Fokus liegt auf den Bürgerinnen und Bürgern? Das französische Modell der Elementarschadenversicherung ist für alle bezahlbar. Sobald eine Hausrat- und Gebäudeversicherung abgeschlossen wird, besteht ein Versicherungsschutz gegen Elementarschäden.
Die Wirtschaft steht im Mittelpunkt der Kampagne? Auch französische Versicherungsunternehmen verdienen Geld. Das geht auch mit den staatlichen Vorgaben zur Elementarschadenversicherung. Ihnen wird sogar ein starker Rückversicherer zur Seite gestellt.
Es geht um Haushalt und Kostenreduzierung? Das CatNat-System ist auch hier die ideale Lösung. Statt wie im Ahrtal Steuergelder fließen zu lassen, kann der Staat jährlich Einnahmen in Millionenhöhe generieren.
Verbraucherschützer Thevis fordert klare Vorgaben, um finanzielle Belastungen für Haushalte zu vermeiden: „Es darf keine Pflichtversicherung ohne Einflussnahme auf die Höhe der Prämien geben. Eine Pflicht kann nur funktionieren, wenn sie bezahlbar ist. Bei einer Opt-Out-Lösung wären die Folgen voraussehbar. Viele Haushalte würden sich gegen eine teure Elementarschadenversicherung entscheiden und wir wären wieder am gleichen Punkt wie zuvor.“
Pressekontakt
Tina Hinault
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