Wiederöffnung der deutsch-französischen Grenze

Drei Monate gab es an der deutsch-französischen Grenze Kontrollen, wodurch das tägliche Leben und die Mobilität der Bürger, Grenzpendler, Handwerker, Studenten und Verbraucher beeinträchtigt wurde.

Zur Wiedereröffnung der Grenze besuchte Thomas Strobl, stellv. Ministerpräsident und Innenminister von Baden-Württemberg das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V. (ZEV) in Kehl, um sich mit den grenzüberschreitenden Partnern auszutauschen, darunter Toni Vetrano, Oberbürgermeister von Kehl, Vincent Thiébaut, Mitglied der fr. Nationalversammlung und Verwaltungsratsvorsitzender des ZEV, und Jean Rottner, Präsident der Region Grand Est.

Thomas Strobl betonte dabei die deutsch-französische Freundschaft:

„Die vergangenen drei Monaten waren schwer und in gewisser Weise für unsere deutsch-französische Freundschaft auch eine Belastungsprobe: für die Menschen, die Wirtschaft und die Institutionen in dieser grenzüberschreitend so verwobenen Region. Wir standen und stehen vor der Aufgabe, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und die Seuche zu bekämpfen. Heute setzen wir ein Zeichen und können stolz auf einen Etappensieg sein. Die Grenzschutzmaßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen waren im Kampf gegen die Corona-Pandemie zwingend notwendig. Wir haben damit Infektionsketten unterbrochen.Mitdiesen einschneidenden Maßnahmen haben wir Leben gerettet. Von Beginn an habe ich eines versprochen: Sobald die Lage es zulässt, werden die Einschränkungen wieder zurückgefahren. Nun halten wir Wort: Die Grenze ist wieder uneingeschränkt passierbar. Umso mehr sollten wir mit diesem Tag unsere Freundschaft feiern und die notwendige Entschlossenheit zeigen, den Weg in eine neue Normalität - eine Normalität nicht nach, sondern mit Corona – fortzusetzen“.

Auch Jean Rottner, Präsident der Region Grand Est, unterstrich die Bedeutung einer verstärkten zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich:

„Heute feiern wir gemeinsam die Wiederöffnung der Grenzen zwischen Frankreich und Deutschland und die ersten Stunden eines erneut offenen Europas. Baden-Württemberg, mit dem wir in dieser einmaligen Krise kontinuierlich zusammengearbeitet haben, hat seine Solidarität bewiesen, indem es 29 Patienten aus der Region Grand Est in seinen Krankenhäusern aufgenommen hat. Ich danke allen unseren Partnern herzlich und freue mich darauf, unsere konstruktive Arbeit erfolgreich fortzusetzen. Gemeinsam werden wir die Lehren aus der Krise ziehen, um zukünftig noch besser vorbereitet zu sein und unsere Bürger bestmöglich unterstützen zu können“.

Mit welchen Schwierigkeiten sich die Grenzbewohner konfrontiert sahen, bekam das ZEV stark zu spüren. Seit Beginn der Coronakrise erhielten alle Abteilungen des ZEV über 8.200 Anfragen und Beschwerden, davon über 1200 aus der deutsch-französischen Grenzregion:

„Angesichts der zahlreichen Fragen und Beschwerden von Bürgern nach der Schließung der deutsch-französischen Grenze möchte ich die Mobilisierung und Reaktionsfähigkeit des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e. V. würdigen, dass sich den Herausforderungen und Erwartungen stellen und beweisen konnte, dass es dank der Unterstützung der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften zu einem unverzichtbaren Instrument für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Dienste der Bürger geworden ist", lobte Vincent Thiébaut die Arbeit des deutsch-französischen Vereins.

Während der Coronakrise informierte das ZEV auf seinen Internetseiten tagesaktuell über die Regelungen in der deutsch-französischen Grenzregion und übermittelte von Bürgern angetroffene Probleme an seine Partner. Dank der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Region Grand Est und den angrenzenden Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland, konnten Hindernisse gemeinsam angegangen und in Teilen gelöst werden.